Wie wirkt Psychotherapie bei Depression?
Menschen, die unter einer Depression leiden, verlieren den Kontakt zu ihren Stärken und das Gefühl für ihre Chancen. Therapeuten machen die Betroffenen systematisch auf ihre Stärken aufmerksam und unterstützen sie dabei, das Zweifeln an ihren Potentialen und Chancen aus ihrer Lebensgeschichte zu verstehen.
Ziel ist, die Verzerrungen von Wahrnehmung und Bewertung zu entdecken, die sich aufgrund lebensgeschichtlicher Ereignisse mit naturgesetzlicher Zwangsläufigkeit ergeben mußten. In einem weiteren Schritt werden die Betroffenen angeleitet, mit Neubewertungen zu experimentieren und die Ängste und Vorbehalte zu entdecken, mit denen sie solche Experimente am liebsten disqualifizieren oder torpedieren würden.
Das Rückgrad einer Depressionsbehandlung ist jedoch: Die gezielte Förderung des Erlebens von Lebenssinn. Wie geht das? In vielen Fällen ist es möglich, durch eine Bestandsaufnahme der persönlichen Stärken und Interessen das Lebenssinnerleben zu fördern, und Zweifel am Lebenssinn zu in Frage zu stellen
In manchen Fällen ist es notwendig, Betroffene bei existentiellen Reflexionen zu unterstützen mit denen wir uns vor Augen führen können, daß das Leben in jedem Fall sinn- und wertvoller ist, als der Tod, selbst wenn es nicht so scheint. – Denn das Problem bei schwerer Depression ist: sie sagt nicht die Wahrheit, sie schafft es, trügerische Gewißheitserlebnisse zu erzeugen – überwältigend trügerische…
Alles, was uns nahelegt, den Tod dem Leben vorzuziehen, ist eine Illusion.
Es gilt, Betroffene dabei zu unterstützen, die depressiven Gewißheitserlebnisse immer besser in Zweifel zu ziehen und ihnen nicht zu folgen, egal, wie überzeugend sie wirken…
Weiterlesen über Biochemie der Depression: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/biochemie.php